Freitag, 6. September 2013

Eische hat krank


Vermutlich ahnt ihr, dass heute kein Bastelwerk weit und breit in Sicht ist, aber wenn ich euch schon erzähle, dass der „Daily“-Wahnsinn wieder begonnen hat, dann geht dieses nicht ohne die Strolchensicht der Dinge.

Eins vorweg – man kann noch so gut vorbereitet sein, die haarigen Biester sind erfinderischer geworden.

Der Wahnsinn von Dienstag, als 140 gut erholte große haarige Biester in die Anstalt kamen – ich war 6 Wochen entwöhnt und hinterher entsprechend ko, keine Ahnung was so schlimm war, ich denke, alle auf einmal oder so. Zu toppen ist dieses halt nur, wenn zu 140 großen haarigen Biestern noch 800 ganz kleine haarige Biester kommen, die gerade das Licht der Anstalt erblicken und wenig später die etwas gewachsenen Biester auch noch aufschlagen. Wohin man soll, wann man wo sein soll – nichts genaueres weiss man nicht, zumindest stand davon ja auch nie was in unseren Schreiben (ich sollte überlegen, ob ich diese Infos nächstes Jahr vielleicht in knapper Form ins Adressfeld schreibe, denn im nächsten Satz stand alles (oder auch nichts). „reiner“ Wahnsinn gab, was sein Name versprach und da waren sie schon, die Anrufe unserer lieben Kinder wie Eische und Einur zum Thema „ich hab krank bis Ende von Woche“. Die Telefon-Vorwahl war zumindest aus dem Strolchenhausener Umland, aber komisch, wie hatte genau die Schülerin innerhalb von 6 Wochen besser Deutsch gelernt als in den vergangenen 2 Jahren zusammen, ein Schelm, der dabei böses denkt. Also fordert man ein Attest und ratet mal von wo das Attest kam – richtig, aus dem Heimatland und in Heimatsprache. Allerdings war man auch nicht wie am Telefon gesäuselt seit gestern krankgeschrieben, sondern das Attest kam druckfrisch vom Arzt. Wie komisch, wenn ein Schüler um 9 Uhr in der Schule sein soll, aber das Attest besagt, dass man um 11:20 Uhr vom Arzt im Urlaubsland untersucht wurde. Wie seltsam, wie seltsam. Vor allem war die Diagnose ernüchternd – die Schülerin war wegen Halsschmerzen flugunfähig, beim Anruf von heute war es dann eine schwere Vergiftung und am Dienstag war es noch ein Nervenzusammenbruch. Die nächste Schülerin hat es dann sogar geschafft, erst am 3. Tag die Krankmeldung aus der Mitte des Heimatlandes zu faxen ("ich dachte, ich brauch erst ab dem 3. Tag ein Attest") und da hat der Arzt vermutlich Multiple Choise gespielt, denn auch hier lag ein Nervenzusammenbruch vor, während das Attest auf Kopfweg, Nebenhöhle, Rachenentzündung und Blasenentzündung lautete – Krankheitsdauer hier direkt am 1,5 Wochen, sehr praktisch, wenn die Klasse, in der man eigentlich wäre eh auf Klassenfahrt ist und die Verweigerung der Teilnahme an dieser aus diversen Gründen einen Schulausschluss nach sich ziehen könnte.  Nachdem ich heute endlich auch meinen Urlaub für Oktober gebucht habe, da werde ich auch am Urlaubsende mal Multiple Choise auf Türkisch spielen – meine Diagnose kenn ich schon und die lautet „KOB“ – auf gut Deutsch Kamele ohne Betreuungsumfeld und ich werde die Kamele des Hotelbesitzers schon mit Öhrchenmassage und therapeutischen Gesprächen vom drohenden BurnOut befreien und das dauert halt seine Zeit – ich werde unabkömmlich sein. Merkt euch den Trick doch auch einfach – der Zaubersatz lautet „Doktor, ich brauch krank, machst du mir mal“.
Schade, dass die Gesetzgebung da nicht härter durchgreift, man ist trotz allem was berichtet wird leider ganz machtlos, wenn „Arzt machen krank“ im Spiel ist.

Sonst ist aber alles gut gelaufen, ist halt viel zu tun, aber es kommen auch wieder ruhigere Zeiten. Ach ja, „reiner“ Wahnsinn ist nach 2 Tagen nicht mehr gekommen, das war ihm zu viel durcheinander.
Die kürzeste Schulzeit eines Schülers betrug übrigens Null Minuten, als Nachrücker zur Einschulung schon nicht erschienen, weil  er hatte auch krank und dazu noch aus dem falschen Einzugsbereich, da hat sich ein nettes Mädel als Nachrückerin des Nachrückers gefreut.

Bei den Strolcheneltern tickert der Countdown zur Goldhochzeit, nächste Woche um die Zeit ist Runde eins eröffnet. Zumindest hörte sich das Vorbereitungs-Gegackere der Nachbarschaft beim traditionellen Rosenbinden eben schon sehr vielversprechend an *gg*. Kennt hier überhaupt noch jemand den Brauch, dem Jubelpaar den Hauseingang mit Tannengrün und selbstgemachten Papierrosen zu schmücken, vermutlich nicht, oder? Bei uns hier oben (nur 3 km entfernt) ist er nämlich auch schon ausgestorben, hier gibt es nur 2 kleine Tannenbäumchen im Topf, die entsprechend  mit einer weißen, silbernen oder goldenen Perlenschnur dekoriert beim Jubelpaar vor die Türe gesetzt werden, ist schon komisch, oder?, so nah und so verschieden der Brauch. Mal sehen, was der Tag sonst so bringen wird, ganz unbekannt sind meine Eltern nach über 50 Jahren im Dorf nicht *lach*:

Und jetzt muss ich vermutlich auch mal hoch, die langohrigen haarigen Biester fangen vor lauter Vernachlässigung an richtig Quatsch zu machen (so nette Sachen wie einen Gitteraufbruch von eben) und *kreisch*, 2 Karten zur Goldenen Hochzeit sollte ich auch noch stempeln (für wen die dann wohl sind *lach*).

Bis die Tage im Wahnsinn!

1 Kommentar:

AnnasArt hat gesagt…

Huhu Biggi,
das liest sich ja wieder abenteuerlich. Aber so lustig wie es sich liest, ist es real wohl ziemlich frustrierend.

Den Brauch des Kranzbindens und schmücken mit Papierblumen ist bei mir in der Gegend auch verbreitet. Vielleicht wohnen wir in der gleichen Gegend?
LG
Ingrid

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