Vermutlich ahnt ihr, dass heute kein Bastelwerk weit und
breit in Sicht ist, aber wenn ich euch schon erzähle, dass der „Daily“-Wahnsinn
wieder begonnen hat, dann geht dieses nicht ohne die Strolchensicht der Dinge.
Eins vorweg – man kann noch so gut vorbereitet sein, die
haarigen Biester sind erfinderischer geworden.
Der Wahnsinn von Dienstag, als 140 gut erholte große haarige
Biester in die Anstalt kamen – ich war 6 Wochen entwöhnt und hinterher
entsprechend ko, keine Ahnung was so schlimm war, ich denke, alle auf einmal
oder so. Zu toppen ist dieses halt nur, wenn zu 140 großen haarigen Biestern
noch 800 ganz kleine haarige Biester kommen, die gerade das Licht der Anstalt
erblicken und wenig später die etwas gewachsenen Biester auch noch aufschlagen.
Wohin man soll, wann man wo sein soll – nichts genaueres weiss man nicht,
zumindest stand davon ja auch nie was in unseren Schreiben (ich sollte
überlegen, ob ich diese Infos nächstes Jahr vielleicht in knapper Form ins Adressfeld
schreibe, denn im nächsten Satz stand alles (oder auch nichts). „reiner“
Wahnsinn gab, was sein Name versprach und da waren sie schon, die Anrufe
unserer lieben Kinder wie Eische und Einur zum Thema „ich hab krank bis Ende
von Woche“. Die Telefon-Vorwahl war zumindest aus dem Strolchenhausener Umland,
aber komisch, wie hatte genau die Schülerin innerhalb von 6 Wochen besser
Deutsch gelernt als in den vergangenen 2 Jahren zusammen, ein Schelm, der dabei
böses denkt. Also fordert man ein Attest und ratet mal von wo das Attest kam –
richtig, aus dem Heimatland und in Heimatsprache. Allerdings war man auch nicht
wie am Telefon gesäuselt seit gestern krankgeschrieben, sondern das Attest kam
druckfrisch vom Arzt. Wie komisch, wenn ein Schüler um 9 Uhr in der Schule sein
soll, aber das Attest besagt, dass man um 11:20 Uhr vom Arzt im Urlaubsland untersucht
wurde. Wie seltsam, wie seltsam. Vor allem war die Diagnose ernüchternd – die Schülerin
war wegen Halsschmerzen flugunfähig, beim Anruf von heute war es dann eine
schwere Vergiftung und am Dienstag war es noch ein Nervenzusammenbruch. Die nächste
Schülerin hat es dann sogar geschafft, erst am 3. Tag die Krankmeldung aus der
Mitte des Heimatlandes zu faxen ("ich dachte, ich brauch erst ab dem 3. Tag ein Attest") und da hat der Arzt vermutlich Multiple Choise
gespielt, denn auch hier lag ein Nervenzusammenbruch vor, während das Attest
auf Kopfweg, Nebenhöhle, Rachenentzündung und Blasenentzündung lautete – Krankheitsdauer
hier direkt am 1,5 Wochen, sehr praktisch, wenn die Klasse, in der man
eigentlich wäre eh auf Klassenfahrt ist und die Verweigerung der Teilnahme an
dieser aus diversen Gründen einen Schulausschluss nach sich ziehen könnte. Nachdem ich heute endlich auch meinen Urlaub
für Oktober gebucht habe, da werde ich auch am Urlaubsende mal Multiple Choise
auf Türkisch spielen – meine Diagnose kenn ich schon und die lautet „KOB“ – auf
gut Deutsch Kamele ohne Betreuungsumfeld und ich werde die Kamele des Hotelbesitzers
schon mit Öhrchenmassage und therapeutischen Gesprächen vom drohenden BurnOut befreien und das dauert halt seine Zeit –
ich werde unabkömmlich sein. Merkt euch den Trick doch auch einfach – der Zaubersatz
lautet „Doktor, ich brauch krank, machst du mir mal“.
Schade, dass die Gesetzgebung da nicht härter durchgreift,
man ist trotz allem was berichtet wird leider ganz machtlos, wenn „Arzt machen
krank“ im Spiel ist.
Sonst ist aber alles gut gelaufen, ist halt viel zu tun,
aber es kommen auch wieder ruhigere Zeiten. Ach ja, „reiner“ Wahnsinn ist nach
2 Tagen nicht mehr gekommen, das war ihm zu viel durcheinander.
Die kürzeste Schulzeit eines Schülers betrug übrigens Null
Minuten, als Nachrücker zur Einschulung schon nicht erschienen, weil er hatte auch krank und dazu noch aus dem
falschen Einzugsbereich, da hat sich ein nettes Mädel als Nachrückerin des
Nachrückers gefreut.
Bei den Strolcheneltern tickert der Countdown zur
Goldhochzeit, nächste Woche um die Zeit ist Runde eins eröffnet. Zumindest
hörte sich das Vorbereitungs-Gegackere der Nachbarschaft beim traditionellen
Rosenbinden eben schon sehr vielversprechend an *gg*. Kennt hier überhaupt noch
jemand den Brauch, dem Jubelpaar den Hauseingang mit Tannengrün und
selbstgemachten Papierrosen zu schmücken, vermutlich nicht, oder? Bei uns hier
oben (nur 3 km entfernt) ist er nämlich auch schon ausgestorben, hier gibt es
nur 2 kleine Tannenbäumchen im Topf, die entsprechend mit einer weißen, silbernen oder goldenen
Perlenschnur dekoriert beim Jubelpaar vor die Türe gesetzt werden, ist schon
komisch, oder?, so nah und so verschieden der Brauch. Mal sehen, was der Tag
sonst so bringen wird, ganz unbekannt sind meine Eltern nach über 50 Jahren im
Dorf nicht *lach*:
Und jetzt muss ich vermutlich auch mal hoch, die langohrigen
haarigen Biester fangen vor lauter Vernachlässigung an richtig Quatsch zu
machen (so nette Sachen wie einen Gitteraufbruch von eben) und *kreisch*, 2
Karten zur Goldenen Hochzeit sollte ich auch noch stempeln (für wen die dann
wohl sind *lach*).
Bis die Tage im Wahnsinn!